Königsnattern (Lampropelten) - ein Haltungsbericht von Lampropeltis
Lampropelten kommen in vielen Teilen Nordmexikos und im Süden Nordamerikas vor. Es gibt zahlreiche Arten und Unterarten, die in verschiedensten Farb- und Mustervariationen vorkommen. Für Anfänger sind sie ideale Pfleglinge.
Die meisten Arten sind sehr friedfertig und können auf die Hand genommen werden, aber Schlangen sind natürlich keine Kuscheltiere.
Königsnattern erreichen Größen von 90-180 cm. Zu ihrem Futter gehören Mäuse, Echsen, (Gift)schlangen (Sie sind immun gegen das Gift von Klapperschlangen) und angeblich Eier. Ein adultes Tier sollte ca. jede dritte Woche mit einer Maus gefüttert werden, Jungtiere jede Woche mit einem Pinky, wobei sie kleine Mäuse oft nicht fressen wollen. Entweder reibt man den Pinky an eine Echse (da diese zu den bevorzugten Beutetieren gehören) oder man muss sie zwangsfüttern.
Die Temperaturen sollten tagsüber zwischen ca. 25-30°C liegen, nachts um die 20°C. Wenn die Temperaturen kurzfristig leicht überschritten werden, wird es der Schlange nicht schaden. Die Luftfeuchtigkeit sollte ungefähr 50% betragen.
Die Einrichtung sollte einer Steppe ähneln. Königsnattern kommen in bewaldeten, felsigen und moorigen Gebieten vor. Man wählt als Einrichtungsgegenstände einen Wassernapf, Korkrinden, Kletteräste, Steine und wenn man Interesse daran hat, auch Pflanzen. Ich selber habe Sukkulenten der Gattungen Aloe und Crassula in den Terrarien.
Lampropelten wird vorgeworfen, ihre Artgenossen zu fressen, was bei diversen Arten auch zutrifft (z.B. Lampropeltis getula californiae, L. getula getula).
Wenn man plant, die Tiere zu vergesellschaften, sollte man das Verhalten der beiden Tiere sehr genau beobachten. Je nach Art- und Unterart sind die "Vorlieben für die eigene Art" unterschiedlich ausgeprägt. Besonders Lampropeltis getula sollte man besser getrennt halten. Sinaloaes und Campbellis scheinen geeigneter für die dauerhafte Vergesellschaftung zu sein. Trotzdem sollten die Tiere bei der Fütterung getrennt werden.
Wenn man Königsnattern züchten will, sollte man eine Winterruhe einlegen. Dabei werden die Temperaturen langsam in ca. zwei Wochen auf 15°C heruntergesetzt. Wichtig ist, dass man zwei Wochen vor dem Verfahren nicht füttert, da sonst Verdauungsreste nicht ausgeschieden werden und verfaulen. Das würde zum Tod des Tieres führen. Wenn die Temperaturen heruntergesetzt sind, lässt man sie zwei bis drei Monate in Ruhe und bietet ihnen immer frisches Trinkwasser an, gefüttert wird nicht. Nach den zwei bis drei Monaten werden die Temperaturen langsam wieder auf die normale Temperatur heraufgesetzt. Nach ca. drei Tagen Eingewöhnungszeit wird wieder gefüttert, damit das Tier zu Kräften kommt, alle vier Tage. Nach der Häutung werden Männchen und Weibchen zusammengesetzt. Sie sollten Interesse aneinander zeigen. Nach der Paarung werden sie wieder getrennt. Das Weibchen wird sichtlich an Umfang annehmen. In den meisten Fällen wird das Futter vom trächtigen Weibchen verschmäht, dieses Verhalten ist allerdings normal und nicht besorgniserregend.
Nach der Eiablage, werden die Eier sofort in einen Inkubator (Brutkasten) überführt. Die Zeitigungstemperatur sollte ca. 26°C betragen. Nach 8-10 Wochen sollten die Jungtiere schlüpfen. Unbefruchtete Eier nehmen gelbliche Farbe an und schimmeln.
Zur Gattung Lampropeltis zählen u.a. folgende Arten: Mexicana, Ruthveni, Getula, Alterna, Calligaster, Triangulum … dazu kommen dann noch mehrere Unterarten.